
Stellen Sie sich vor, der Strompreis würde wie eine Achterbahn stündlich auf und ab schwanken – genau das passiert bei dynamischen Stromtarifen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie diese Preisschwankungen zu Ihrem Vorteil nutzen können.
Die Herausforderung der schwankenden Energieversorgung
Besonders deutlich wurde die Bedeutung dynamischer Strompreise während einer sogenannten „Dunkelflaute“. In dieser Zeit produzierten weder Solar- noch Windkraftanlagen nennenswert Strom, was zu dramatischen Preisanstiegen führte. Der Strompreis schnellte auf über 1 Euro pro Kilowattstunde hoch – das Doppelte des üblichen Preises von 50 Cent.
Wie funktionieren dynamische Strompreise?
Der Strompreis an der Börse ändert sich stündlich, abhängig von Angebot und Nachfrage. Dabei gilt das „Merit-Order-Prinzip“: Die teuersten Stromanbieter bestimmen den Marktpreis. Zusätzlich kommen noch feste Kosten hinzu – allein 20,6 Cent für Abgaben, wovon 12,73 Cent auf Netzentgelte entfallen.
Clever Strom nutzen – aber wie?
Die größten Einsparpotenziale bieten sich bei großen Stromverbrauchern:
Wärmepumpen: Der ideale Zeitpunkt für die Warmwasserbereitung liegt zwischen 1 und 5 Uhr morgens, wenn die Strompreise am niedrigsten sind.
Elektroautos: Das nächtliche Laden spart bares Geld. Die Preisunterschiede über den Tag verteilt bieten erhebliche Einsparmöglichkeiten.
Für kleinere Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen oder Spülmaschinen lohnt sich die zeitliche Steuerung weniger – die möglichen Einsparungen sind hier vergleichsweise gering.
Technologie macht’s möglich
Verschiedene Apps wie myweiland, die Sigenergy App oder das SMA Portal helfen bei der intelligenten Steuerung des Stromverbrauchs. Sie zeigen die aktuellen Preise an und können Geräte automatisch zu günstigen Zeiten starten.
Für wen lohnt sich das?
Besonders interessant sind dynamische Strompreise für Besitzer von:
- Photovoltaikanlagen mit Speicher
- Wärmepumpen
- Elektroautos
Dabei ist zu beachten: Die größten Vorteile ergeben sich in den Wintermonaten zwischen November und März.
Fazit: Komplexität mit Mehrwert
Auch wenn das System der dynamischen Strompreise zunächst kompliziert erscheint, lohnt sich die Beschäftigung damit. Mit den richtigen Tools und einer durchdachten Strategie können Sie Ihre Energiekosten deutlich senken. Gleichzeitig tragen Sie zu einer nachhaltigeren Energiezukunft bei, indem Sie Strom dann nutzen, wenn er im Überfluss vorhanden ist.
Die Entwicklung geht weiter, und wer sich jetzt mit dem Thema beschäftigt, ist bestens für die Zukunft gerüstet. Dynamische Strompreise sind nicht nur ein vorübergehender Trend, sondern ein wichtiger Baustein für eine effiziente und nachhaltige Energieversorgung.